Aufenthalt in Bedford, nicht in London

Trotzdem blieb er dort. Aufgrund der Gewährung der Gewissensfreiheit wurde Bunyan 1672 aus dem Gefängnis entlassen. Sofort wurde er als Pastor der Gemeinde in Bedford zugelassen, der er schon lange, sogar vom Gefängnis aus, mit Schriften und regelmä¬ssigen Besuchen diente. Ihr erstes Gebäude war eine Scheune, die gekauft und renoviert wurde. Dort diente

Bunyan als Pastor die folgenden 16 Jahre, bis er starb. Grössere Gemeinden haben ihn nie von dieser kleinen Gemeinde abwerben können. Man schätzt, dass es 1676 vielleicht 120 nonkonformistische Gemeindemitglieder in Bedford gab, und sicherlich kamen auch andere Menschen aus den umliegenden Dörfern, um seine Predigten zu hören.

1675/76 verbrachte er noch einmal den Winter und den Frühling im Gefängnis. John Brown glaubt, dass in die¬ser Zeit Die Pilgerreise geschrieben wurde. Doch auch als Bunyan nicht im Gefängnis war und predigte, war die Lage in jenen Tagen sehr angespannt. Zehn Jahre nach seiner letzen Gefängniszeit, Mitte 1680, kam es wieder zu schweren Verfolgungen. »Richard Baxter (zum Beispiel) wurde, obwohl er ein alter Mann war, für zwei Jahre ins Gefängnis geworfen, wo er in Gesellschaft unzähliger verzweifelter Menschen war.«38

Versammlungen wurden unterbrochen, Kirchgänger kamen schnell ins Gefängnis; »Separatisten wechselten von Zeit zu Zeit den Ort ihrer Zusammenkünfte, stellten Wachen auf, hörten auf, in ihren Gottesdiensten Loblieder zu singen, und aus Sicherheitsgründen hielten sie ihre Gottesdienste immer häufiger nachts ab. Prediger brachte man durch Falltüren im Boden oder in der Decke oder durch zusätzliche improvisierte Eingänge in Mauern zu ihren Kanzeln.«39 Bunyan rechnete damit, dass man ihn wieder abholen würde. Er überschrieb seinen ganzen Besitz seiner Frau Elizabeth, damit sie nicht durch Strafgelder oder seine Inhaftierung ruiniert werden würde.40

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 11.03.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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