Im Gefängnis, von »meinem armen blinden Kind« getrennt

So ging Bunyan lieber mit einem reinen Gewissen zwölf Jahre ins Gefängnis, als die Freiheit zu haben und ein Gewissen, das von dem Abkommen, nicht zu predigen, verunreinigt worden wäre. Er hätte seine Freiheit haben können, wenn er gewollt hätte. Doch er und Elizabeth waren aus demselben Holz geschnitzt. Als man ihn bat, alles zu widerrufen und nicht zu predigen, erwiderte er:

Wenn man von mir verlangt, aus meinem Gewissen eine ständige Mördergrube zu machen und meine eigenen Augen herauszureissen, damit die Blinden mich führen - denn ich zweifle nicht daran, dass sich manche das wünschen –, so habe ich mich entschieden, mit der Hilfe des allmächtigen Gottes, der auch mein Schild ist, und wenn dieses zerbrechliche Leben es so lange aushält, lieber so lange zu leiden, bis sogar Moos über meine Augen wächst, als meinen Glauben und meine Prinzipien aufzugeben.36

Trotzdem quälten ihn manchmal Zweifel, ob er nicht mit Rücksicht auf seine Familie die falsche Entscheidung getroffen hatte.

Die Trennung von meiner Frau und den armen Kindern war für mich oft so, als risse man mir das Fleisch von den Knochen; nicht nur, weil ich sie, dieses grosse Geschenk, zu sehr liebe, sondern auch, weil ich oft daran denken muss, wie sehr meine arme Familie unter den Nöten, dem Elend und den Sorgen leiden muss, wenn wir getrennt sind. Besonders aber dachte ich an mein armes blindes Kind, das mir mehr als alle anderen am Herzen lag. Oh, wenn ich an das ganze Elend denke, das meinem blinden Kind zustossen kann, dann zerreisst es mir das Herz.37

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 11.03.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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