»Jetzt endlich fielen die Ketten von mir ab«

Die Second London Confession (»Zweites Londoner Bekenntnis«) entstand bei den Baptisten zu Lebzeiten Bunyans und wurde in seiner endgültigen Form 1689, ein Jahr nach Bunyans Tod, veröffentlicht. Es hatte die Westminster Confession of Faith (Westminster-Bekenntnis) zur Grundlage und war bezüglich der Rechtfertigung sehr deutlich.

Diejenigen, die Gott wirksam beruft, rechtfertigt er auch aus Gnaden; nicht, indem er sie mit Gerechtigkeit erfüllt, sondern indem er ihnen die Sünden vergibt und sie selbst für gerecht erklärt und als gerecht annimmt; nicht auf Grund von etwas, was in ihnen bewirkt oder von ihnen getan worden ist, sondern allein um Christi willen. Weder den Glauben selbst noch die Handlung des Glaubens, noch irgendeinen anderen Gehorsam Christus gegenüber rechnet er ihnen als ihre Gerechtigkeit an. Vielmehr rechnet er ihnen Christi tätigen Gehorsam gegenüber dem ganzen Gesetz und seinen passiven Gehorsam in seinem Tod als ihre vollkommene und einzige Gerechtigkeit an, wobei sie sich auf ihn und seine Gerechtigkeit verlassen und diese durch den Glauben empfangen. Diesen Glauben haben sie jedoch nicht aus sich selbst – er ist eine Gabe Gottes.

Glaube, der auf diese Weise Christus und seine Gerechtigkeit annimmt und sich darauf verlässt, ist das einzige Mittel der Rechtfertigung; doch nicht das einzige, das sich bei einer gerechtfertigten Person findet , vielmehr ist er stets mit ale a dere rete - den Gnadengaben verbunden. Es ist auch kein toter Glaube, sondern einer, der aus Liebe tätig ist.25 Das war die Wahrheit, die Bunyan von dem Gefühl, hoffnungslos verdammt zu sein, rettete. »Oh, keiner kennt die Qual dieser Tage als nur ich.«26 Dann schien der entscheidende Moment zu kommen.

Eines Tages , als ich durch die Felder streifte … .., fiel mir dieser Satz ein: Die Gerechtigkeit ist im Himmel. Und … ich sah mit den Augen meiner Seele Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzen; dort war meine Gerechtigkeit; wo ich auch war und was immer ich tat: Gott konnte mir nicht sagen, dass ich keine Gerechtigkeit hätte, weil diese genau vor ihm stand. Ich erkannte auch, dass mein gutes Herz meine Gerechtigkeit nicht besser machten und meine schlechten Gefühle meine Gerechtigkeit nicht schlechter machten, da meine Gerechtigkeit Jesus Christus selbst war, der »derselbe gestern heute und in Ewigkeit« ist. Hebräer 13,8. Jetzt endlich fielen die Ketten von mir ab. Ich war von meinen Sorgen und Fesseln befreit. Voller Freude über die Gnade und Liebe Gottes ging ich nach Hause.27

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 18.03.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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