Die Bibel ist ein gewaltiges Buch!

Seit der Erfindung der Buchdruckerkunst war die Bibel oft das erste Buch, das im Druck erschien. Die sog. Delftse Bibel (1477) ist ein prächtiges Beispiel dafür.

Wir stehen am Anfang einer langen Reise, einer Forschungsreise durch den geschichtlichen Hintergrund der Bibel und durch die Bibel selbst. Wir wollen sie öffnen und sie in erster Linie selbst zu Wort kommen lassen. Das kann eine erstaunliche Ausbeute ergeben, denn die Bibel ist ein dickes Buch - oder besser: eine Sammlung von Büchern. Sie ist eine ganze Bibliothek von nicht weniger als sechsundsechzig Büchern: historischen Berichten, Lebensbildern, Gedichtsammlungen, Prophetien, Briefen, Aufsätzen, usw. Es ist keine Kleinigkeit, die Bibel zu öffnen mit dem ernsthaften Wunsch, ihren Inhalt kennenzulernen. Sie ist ein sehr altes Buch, zum Teil ungefähr 3400 Jahre alt, oder sogar noch älter. Sie ist ein Buch aus einer ganz anderen Zeit, einer ganz anderen Kultur, und das will berücksichtigt werden.

Eins muss vorweg gesagt werden: Weil viele Menschen heute so misstrauisch an die Bibel herangehen, müssen wir uns ernsthaft mit den Vorurteilen befassen, um ihre Beweggründe zu verstehen. Diese zwei Punkte: die historischen Bedingungen, den Hintergrund der Bibel, sowie die kritischen Fragen an die Bibel werden wir zuerst unter die Lupe nehmen müssen. Schon dabei wird sich uns die Bibel öffnen; denn es kann gut möglich sein, dass sie selbst uns das eine oder andere über ihre Entstehungsweise zu sagen hat oder über die Kritik, die an ihr geübt wird.

Der erste Teil unserer Ausführungen behandelt also die Frage, wie wir zu unserer Bibel gekommen sind: Wie ist sie entstanden? Wie ist sie überliefert worden? Welche Sicherheiten haben wir in bezug auf die Genauigkeit des Bibeltextes, wie wir ihn heute vorliegen haben? usw. Dabei wird zugleich schon ein Stück "Bibelkritik" behandelt, da in den letzten Jahrhunderten Theorien aufgekommen sind, die sich die Entstehung unserer heutigen Bibel ganz anders vorstellen, als das vorher üblich war. - Der zweite Teil wird dann näher auf die Zuverlässigkeit - weniger der Textüberlieferung, sondern des Inhalts - eingehen. Seit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaften, der modernen Geschichtsschreibung und der Archäologie ist die naturwissenschaftliche und die historische Zuverlässigkeit der Bibel bei vielen ziemlich in Misskredit geraten. Andere wiederum halten daran fest, dass, wenn wir nur die Tatsachen der Wissenschaft von den Behauptungen und Philosophien zu unterscheiden wissen und keine verkehrten Aussagen in die Bibel hineinlegen, die Bibel die Angriffe, die im Namen der Wissenschaft gemacht werden, überstehen kann. Das wäre für ein so altes Buch natürlich sehr bemerkenswert, und wir werden diesen Punkt noch eingehend untersuchen müssen.

Warum eigentlich?

Nun kann man sich natürlich fragen: Warum nur so viel Lärm um ein Buch? Gibt es denn nicht noch viele andere interessante Bücher auf der Welt? Es gibt doch auch grosse und alte religiöse Werke, die in anderen Glaubensrichtungen eine genauso wichtige Rolle spielen wie die Bibel im Christentum? Das ist so, aber doch glauben wir, dass die Bibel sich von allen anderen Büchern in der Welt grundlegend unterscheidet. Wir sagen es frei heraus: die Bibel ist in jeder Hinsicht vollkommen einzigartig in der Geschichte der Menschheit. Das ist natürlich eine starke Behauptung, und wir werden sie untermauern müssen. Wir wollen es Ihnen aber von vornherein sagen, damit deutlich wird, warum wir gerade über die Bibel sprechen wollen. Wir werden versuchen, im Laufe unserer Ausführungen zu beweisen, was wir hier behaupten. In vielerlei Hinsicht ist das gar nicht so schwer. Es gibt nämlich eine ganze Menge wirklich objektiver Gründe, die jedem Menschen deutlich machen müssten, dass die Bibel ein einzigartiges Buch ist.

Dazu braucht man weder Christ noch religiös zu sein, das werden wir gleich zeigen. Aber wir können schon von vornherein sagen, dass eine solche Schlussfolgerung grosse Konsequenzen hat: Denn wenn die Bibel unter den Millionen Büchern der Welt vollkommen einzigartig ist, dann kann man daran nicht einfach so vorbeigehen. Wenn wir beweisen könnten, dass die Bibel einzigartig ist, würde damit zwar noch nicht bewiesen sein, dass die Bibel wahr und zuverlässig, ja Gottes Wort ist. Aber wenn es auf der Erde ein Buch oder Bücher gibt, die vorgeben, Worte Gottes zu sein, dann können wir auf keinen Fall vorbeigehen an "dem Buch", das sich von allen anderen Büchern unterscheidet und unter ihnen seinesgleichen sucht. Wie ein Dozent zu einem Studenten sagte, der nach der Wahrheit suchte: "Wenn Sie eine intelligente Person sind, dann werden Sie das Buch lesen, das mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat als alle anderen Bücher - wenn Sie auf der Suche nach der Wahrheit sind!" Nehmen wir beispielsweise die Aussage eines Sprachwissenschaftlers (M. Montiero-Williams, Professor für Sanskrit, eine alte indische Sprache), nachdem er 42 Jahre orientalische Bücher studiert hat: "Stapeln Sie sie, wenn Sie wollen, auf die linke Seite Ihres Schreibtischs; aber legen Sie Ihre eigene Bibel auf die rechte Seite - ganz für sich, ganz separat - und mit viel Platz dazwischen. Denn ... es gibt eine Kluft zwischen ihr und den sogenannten heiligen Büchern des Ostens, die das Eine vom Andern total, hoffnungslos und für alle Zeit scheidet ... Eine ganz reale Kluft, die von keiner Wissenschaft des religiösen Denkens überbrückt werden kann." So einzigartig ist die Bibel! Auf seinem Sterbebett bat Sir Walter Scott seinen Schwiegersohn, ihm aus "dem Buch" vorzulesen. Als dieser ihn fragte, welches Buch er meine, antwortete Scott: "Es gibt nur ein Buch, das es wert ist, ,Das Buch' genannt zu werden: die Bibel." Möchten Sie uns begleiten auf unserer Entdeckungsreise nach der vollkommenen Einzigartigkeit dieses Buches?

Datum: 23.11.2005
Autor: Willem J. Glashouwer
Quelle: Die Geschichte der Bibel

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