Weil sie wichtig ist

Israeli schiessen Bibel auf den Mond

Anfang 2019 schickt Israel das erste unbemannte Raumschiff zum Mond. Dieses enthält eine Zeitkapsel mit bedeutenden israelischen Objekten. Dazu gehört auch eine Bibel, die somit für unbestimmte Zeit auf dem Erdtrabanten erhalten bleibt.
Israeli schiessen Bibel auf den Mond

Da nicht erwartet wird, dass das Raumschiff zur Erde zurückkehrt, ist es wahrscheinlich, dass seine Informationen auf unbestimmte Zeit auf dem Mond bleiben und von zukünftigen Generationen gefunden und angesehen werden können.

Die Zeitkapsel wird nationale und traditionelle Symbole wie die Bibel, die Unabhängigkeitserklärung Israels, die israelische Flagge, die «Tfillat Haderech» – also das vor der Reise verlesene Gebet –, israelische Lieder, eine Sammlung von Gemälden israelischer Kinder und andere Materialien, die in den letzten Jahren von der Öffentlichkeit gesammelt wurden, enthalten.  

Enzyklopädie und Wörterbuch

Die Verantwortlichen kündigten an, dass sie auch planen, Enzyklopädien und Wörterbücher in 27 Sprachen an Bord zu beizulegen, als Symbol für Informationen, die von der gesamten Menschheit gesammelt wurden.

Mit dabei sind darüber hinaus israelische Literatur, wissenschaftliche Bücher und Entdeckungen sowie Dokumente über israelische Entwicklungen, die die Welt beeinflussten. Dazu eine Infografik über den Staat Israel, einschliesslich Karten und Landschaften; einen Dokumentation der «SpaceIL»-Mission von Anfang an, einschliesslich Originalzeichnungen der Raumsonde, Daten und Informationen darüber, wie sie gebaut wurde, und Hunderte von digitalen Dateien mit Details über die «SpaceIL»-Zusammensetzung, die die Raumsonde baut und sendet.

Mini-Thora war schon im All

Es wird jedoch nicht das erste Mal sein, dass israelische und jüdische Objekte ins All gebracht werden. Ilan Ramon, Israels erster Astronaut, der zusammen mit sechs amerikanischen Besatzungsmitgliedern der «Columbia»-Space-Shuttle-Mission von 2003 unterwegs war, hatte drei Gegenstände mit ins All genommen. Allerdings wurde der Space Shuttle beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört.

Bei den Objekten handelte es sich damals um ein Exemplar von Petr Ginz' «Mondlandschaft» (eine weitere Kopie wurde in diesem Jahr auf die Internationale Raumstation gebracht), eine Miniatur-Thora-Rolle, die ihm von Professor Yehoyachin Yosef, einem Holocaust-Überlebenden von Bergen-Belsen, geschenkt wurde, und eine von Aimee Golant entworfene Stacheldraht-Mezuzah.

Israelische Flagge soll auf Mond wehen

«Wir werden die israelische Flagge auf den Mond setzen», blickte Ido Anteby, CEO von «SpaceIL», nach vorne. Für das «Weizmann Institute of Science» wird bei dieser Expedition auch ein Experiment zur Messung des Magnetfeldes des Mondes durchgeführt.

Die 2 Meter mal 1,5 Meter grosse Mondfähre wiegt 600 Kilogramm und ist damit das kleinste Raumschiff, das jemals auf dem Mond gelandet ist.

Einziger Starter

«SpaceIL» war der einzige israelische Wettbewerber des internationalen Wettbewerbs «Google Lunar XPrice». Um den ersten Preis von 20 Millionen Dollar zu gewinnen, mussten die Teilnehmer ein unbemanntes Raumschiff auf dem Mond landen lassen. Mit dieser Ausschreibung wollte der Internetriese die private Raumfahrt-Technologie fördern.

Nicht weniger als 33 Teams beteiligten sich am Wettlauf, das israelische ist nun das erste, das am Start ist. Der israelische Mondlander ist ungefähr so gross wie eine Spülmaschine.

Der Wettbewerb endete offiziell, ohne dass im März ein Gewinner bekannt gegeben wurde, da niemandem das Unternehmen in der vorgegebenen Frist gelungen war. «SpaceIL» setzte seine Mission dennoch fort, da es in der Lage war, die erforderlichen Mittel aufzubringen. Der Satellit wird von Cape Canaveral, Florida, mit einer «Falcon 9»-Rakete sowie zwei grossen Satelliten, die Teil anderer Missionen sind, gestartet.

«Weiterer Schritt auf dem Weg zum Mond»

«Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Mond», sagte «SpaceIL»-CEO Ido Anteby. Ofer Doron, Direktor des Raumfahrt-Unternehmens «Israel Aerospace Industries» (IAI), erklärte: «Wir sind stolz darauf, die erste nichtstaatliche Mission der Welt zu sein, die zum Mond fliegt. Es besteht kein Zweifel daran, dass das in mehr als 30 Jahren erworbene technologische Know-how des IAI uns weltweit in die Lage versetzt, Missionen zum Mond durchzuführen.»

Dem jungen Team geht es nach eigenen Angaben darum, eine junge Generation zu inspirieren und einen «Apollo-Effekt» auszulösen. Nach der Landung auf dem Erdtrabanten sollen Bilder und Videos aufgenommen und zurück zur Erde gesendet werden. Das Raumfahrzeug ist so konzipiert, dass es 500 Yards (etwas mehr als 450 Meter) auf dem Mond zurücklegen kann.

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Datum: 26.12.2018
Autor: Daniel Gerber/Judy Siegel-Itzkovich
Quelle: Livenet / BIN / BCN / JNS / SpaceIL / welt.de

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