«Christen können das Leben geniessen»
Das Meinungsforschungsinstitut «Gallup» hat 329’152 Erwachsene am Telefon befragt. Demnach verspüren Menschen umso häufiger «positive Gefühle», je öfter sie den Gottesdienst besuchen. Erwachsene hingegen, die selten oder nie in die Kirche gingen, neigten häufiger zu «negativen Emotionen».
Positive Emotionen
Als positive Gefühle galten in der Studie Lachen, Geniessen, Glücksgefühle oder etwas Interessantes getan zu haben. Als negative Emotionen wurden Kummer, Traurigkeit, Stress und Ärger vorgegeben. Menschen, die mindestens einmal pro Woche den Gottesdienst besuchen, gaben an, am Vortag der Befragung 3,36 positive Gefühle gehabt zu haben. Solche, die nie in die Kirche gehen, sagten durchschnittlich, sie hätten 3,08 positive Emotionen gehabt.
Sonntag sticht heraus
Ähnlich war das Ergebnis bei den negativen Gefühlen: Diejenigen, die jede Woche in die Kirche gehen, nannten 0,85 negative Erlebnisse. Die Befragten, die nie den Gottesdienst besuchen, gaben an, am Vortag 1,04 schlechte Emotionen gehabt zu haben. Interessant: Kirchgänger gaben an, die meisten positiven Emotionen in der gesamten Woche am Sonntag zu haben. Für diejenigen, die nie oder nur selten in die Kirche gehen, war der Samstag der positivste Tag der Woche.
Christliche Trauerklösse?
«Würden die Christen doch nur erlöster aussehen, dann würde ich auch an ihren Erlöser glauben», stellte der Philosoph Friedrich Nietzsche fest. Recht hat er insofern: Das Christentum wurde teilweise zu einem Zerrbild entstellt. Zumindest so hat Nietzsche das Christentum während seiner Zeit und in seiner Umgebung erlebt. Dieser Satz vom Philosophen tut weh – und müsste eigentlich jedem Christen weh tun. Denn er meint ja: Wer von sich behauptet, Christ zu sein, dem muss man das auch ansehen.
Diese Aussage wirft auch Fragen auf: Habe ich wirklich guten Grund missmutig, verzweifelt, schlecht gelaunt zu sein? Gibt’s nicht trotz Stress und Angst gute Gründe, dankbar und froh zu sein? Und: Bietet der Glaube nicht zumindest eine andere Perspektive – auch auf die schlimmen Dinge des Lebens – an? Ich meine damit nicht, dass mich der Glaube vertröstet. Auf eine bessere Zeit, aufs Jenseits. Ganz im Gegenteil. Er tröstet mich heute und hier.
Zugegeben, einige Christen meinen, dass ihr Leben aus viel Verzicht bestehen müsse. Das treffe vor allem für die Christen zu, die wegen ihrem Glauben verfolgt werden. Wer mit solchen Christen Kontakt hat, weiss aber, dass ausgerechnet sie oft fröhlicher sind als wir.
«Geniesse das Leben»
Jesus wollte ein ganz anderes Leben schenken: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und reiche Fülle haben – ein erfülltes Leben also. Auch schon im Alten Testament, in der Bibel, kann man erkennen, was Gottes Absicht für die Menschen ist: «Also iss dein Brot, trink deinen Wein, und sei fröhlich dabei. Denn schon lange gefällt Gott dein Tun. Trage immer schöne Kleider, und salbe dein Gesicht mit duftenden Ölen. Geniesse das Leben mit deiner Frau, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Geniesse jeden flüchtigen Tag…» (Die Bibel, Prediger, Kapitel 9, Verse 7-9).
Aus China berichtete ein Missionar, dass einige Frauen, die den Glauben noch nicht gefunden hatten, zu ihm mit der Bitte kamen: «Könntest du uns nicht auch von dieser Salbe geben, die das Gesicht so fröhlich aussehen lässt?». Sie hatten eine positive Veränderungen an ihren Nachbarinnen festgestellt, die zum christlichen Glauben gefunden hatten und führten dies auf eine besondere Salbe zurück.
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Datum: 27.03.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch / Idea.de