Früher verbrannte er Kirchen, heute finden bei ihm Gottesdienste statt
Als 1992 radikale Hindus eine historische Moschee in Nordindien zerstörten, entschied der Teenager Ameen (Name geändert), eine islamische Terrororganisation zu unterstützen. Nach seiner Ausbildung wurde er schnell zum Anführer einer Terroristengruppe, deren Hauptziel es war, sowohl hinduistische Tempel als auch christliche Kirchen zu zerstören – und ihre Priester, Pastoren und Mitglieder zu töten.
Bei einem grösseren Angriff auf einen Hindu-Tempel schlug ein überraschender Rückschlag durch Hindu-Extremisten seine Terrorgruppe in die Flucht. Ameen wurde angeschossen und von seinen Mitkämpfern weggetragen. Doch als er ins Koma fiel, liessen sie ihn zurück, überzeugt davon, dass er tot war. Erst ein Passant, der ihn Stunden später fand, merkte, dass er noch einen Puls hatte und rief die Polizei, die ihn ins Krankenhaus brachte, wo die Ärzte sein Leben retteten. Natürlich ging die Polizei davon aus, dass er ein Terrorist war, obwohl er kein Wort sagte.
Zwei Begegnungen
Wenige Tage später kam Pastor Paul vom Missionswerk «Bibles for Mideast» in dasselbe Krankenhaus, in dem Ameen immer noch unter Polizeibewachung lag, und erhielt die Erlaubnis, mit ihm zu reden. Das Missionarsteam erzählte dem Terroristen von Jesus und dass er der Autor über Leben und Tod war. Zudem hörte er die teilweise sehr dramatischen Zeugnisse der Besucher. Doch Ameen hörte nur zu und sagte nichts. Nach einem Gebet ging das Missionsteam wieder. Ameen dagegen wurde zu einer jahrelangen Gefängnisstrafe verurteilt und erst nach 24 Jahren wieder freigelassen.
Kurz vor seiner Freilassung traf er «zufällig» wieder auf Pastor Paul, diesmal bei einem evangelistischen Treffen. Er erhielt sogar eine Bibel und erbat sich die Telefonnummer von Pastor Paul.
Die Einladung
Das war vor zwei Jahren. Vor einem Monat erhielt Pastor Paul völlig unerwartet einen Anruf vom besorgten Ameen, der ihn um ein Treffen bat. Ameen erklärte ihm: «Wenn ich in meiner Verzweiflung den Namen Jesu ausrufe, fühle ich mich erleichtert, aber ich weiss nicht, was ich noch tun kann. Kommen Sie bitte, erklären Sie mir, was ich tun soll und beten Sie für mich und meine Familie.» Keine einfache Entscheidung für Pastor Paul – war das eine echte Bitte oder die Falle eines Terroristen? Er betete mit der Gemeinde darüber und reiste dann mit zwei anderen Pastoren 18 Stunden, um Ameen zu besuchen.
Der Aufruhr
Endlich in Ameens Haus angekommen, trafen sie einen kranken 46-Jährigen an. Er konnte kaum laufen und war auf die Hilfe seiner Nichten und Neffen angewiesen. Er selbst hat weder Frau noch Kinder und so kümmerten sich seine Brüder und deren Familien – alles strenggläubige Muslime – um ihn. Ameen freute sich über den Besuch, aber als die Pastoren über Jesus und das Evangelium sprachen, wurde sein jüngerer Bruder sehr wütend und schrie die Besucher an – sie sollten auf der Stelle sein Haus verlassen!
Ameen versuchte, seinen Bruder zu beruhigen. Besorgte Nachbarn kamen, um den Grund für die Unruhe zu erfahren. Bald waren auch die Dorfältesten und der Imam der Dorfmoschee im Haus. Pastor Paul berichtet: «Ich erzählte ihnen höflich von Jesus Christus und seinem Opfer am Kreuz, aber der Imam war so wütend, dass er mir eine Backpfeife versetzte.» Ameen schrie auf, so sehr verletzte ihn diese unwürdige Behandlung seiner Besucher. Pastor Paul selbst versuchte, Ameen zu beruhigen und gemeinsam mit den anderen zwei Pastoren knieten sie hin und baten Gott um Führung. Ameens Familie war ebenfalls über das Verhalten des Imams aufgebracht und warf alle aus dem Haus.
Eine neue Gemeinde
Als es endlich wieder ruhig war, entschuldigte sich Ameens Bruder für den Tumult und bat Pastor Paul um Vergebung. «Dann setzen sich alle vor uns hin und hörten auf Gottes Wort», berichtet der Pastor. «Einige Nachbarn waren auch dabei. Und an dem Tag nahmen alle Anwesenden Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland auf.» In derselben Nacht träumte Ameens Bruder von Jesus. Auch Ameen träumte, dass Jesus ihn berührte und heilte – und am nächsten Morgen konnte er ohne Hilfe herumlaufen.
Vier Tage lang blieben die Pastoren in dem Haus, das letztlich aus einem grossen Raum ohne jegliche Möbel, einer Küche und einer Veranda bestand. «Wir Pastoren schliefen mit Ameen auf Fussmatten. Die anderen Männer schliefen auf der Veranda und die Frauen in der Küche.» Immer wieder beteten sie gemeinsam und jeden Tag kamen mehr Nachbarn dazu und nahmen Jesus in ihr Leben auf. Am vierten Tag war eine neue Gemeinde gegründet. Zum Abschied hielten sie einen Lobpreisgottesdienst. Ein Pastor, der in einer anderen Gegend tätig war, ist seither für die neue Gemeinde zuständig.
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Datum: 18.10.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Bibles4Mideast