«Trogen, wir haben kein Problem!»
«Houston, wir haben ein Problem!» Mit
diesem Satz ging die scheiternde «Apollo-13»-Mission ins öffentliche
Bewusstsein ein. Einen Funkspruch im Stile von «Trogen, wir haben ein
Problem!», mussten die Feldbasen der schweizerischen Helimission nie absetzen,
auch wenn die Mitarbeiter täglich mit Leid und Elend konfrontiert sind.
Die
Hubschrauber bewegen sich oft in Konfliktzonen: Seit nun vierzig Jahren fliegt
die Helimission Hilfsgüter in entlegene Orte, dort wo selbst robuste
Geländewagen die Segel streichen müssen.
Steuerrad aus Schokolade
Seit zehn Jahren
führt nicht mehr Gründer Ernst Tanner die Geschicke der Helimission, sondern
sein Sohn Simon Tanner: «Am 1. Juli 2001 feierte die Stiftung Helimission ihr
30jähriges Jubiläum. An diesem Anlass überreichte mir mein Vater ein Steuerrad
aus Schokolade, symbolisch zur Übergabe der Leitung 'seines' Missionswerkes.
Mein Vater, Ernst Tanner, ist der Pionier, welchen Gott gebrauchte, um diese
einzigartige Mission ins Leben zu rufen. Bis heute gibt es weltweit keine
andere Organisation, welche mit Helikoptern für alle 'bibeltreuen' Missionen
fliegt, und dies zum Treibstoffpreis.»
Friedensmission
Neben den
humanitären Einsätzen wirkt die Helimission auch Friedensvermittelnd. So
kürzlich nach einem Kampf zwischen Stämmen in Äthiopien.
Der Toposa-Stamm hatte
vier Leute des Suri-Stammes erschossen, weil diese im Grenzgebiet nach Gold
gegraben hatten. Nun lieferten die Suri kein Getreide mehr, eine
Hungerkatastrophe drohte. Der Helimission gelang es, eine Friedensmission zu
starten, die Gespräche waren erfolgreich, die Lieferungen wurden wieder
aufgenommen.
Blinde sehen
Für ein anderes
Werk wurden die Rotoren gestartet um Handzettel für eine Evangelisation
abzuwerfen. 50'000 erschienen laut der Helimission zu den Gottesdiensten, diese
berichtet in ihrem jüngsten Magazin: «Gott wirkte unglaubliche Wunder und
heilte viele Leute von ihren körperlichen Beschwerden.
Blinde konnten wieder
sehen, Taube hören, Lahme gehen und Geschwüre verschwanden. Aber war noch viel
wichtiger ist: Gott heilte auch Herzen und Unzählige akzeptierten ihn als ihren
Herrn.»
Landen trotz Obama
Die 16stündige Fahrt über die holprige Strasse ins Spital nach Port au Prince (Haiti) hätte die Patientin nicht überlebt. Der Flug dagegen dauerte nur knapp eine Stunde, doch dann erhielt Pilot Brian Parker keine Landeerlaubnis, er sollte warten. Erst als er mit dem Rufzeichen «Life Guard» zeigte, dass es sich um einen medizinischen Notfall handelte, durfte er Landen.
Beim Anfliegen sah er weshalb: Die Maschine der US-Präsidentengattin Michelle Obama war soeben gelandet – wegen dem Notfall durfte Parker den Heli trotz eigentlich noch gesperrtem Luftraum absetzen. Nachdem die Patientin versorgt war, ging der Pilot in den Tower um sich beim haitianischen Lotsen zu bedanken. Dieser antwortete, dass er sich zu bedanken habe, für die Hilfe an seinem Volk.
Vom Tellerwäscher zum Helipionier
Ernst Tanner durchlief eine Kellnerlehre im Hotel «Fleur du Lys» in La Chaux-de-Fonds und bildete sich anschliessend in Bern, Amsterdam und Woodstock (USA) zum Kunstmaler aus. Dann heuerte der Schweizer für mehrere Jahre auf dem Passagierschiff «New Amsterdam» als Steward an, wanderte später in die USA ein und ging durch die harte Rekrutenschule der Luftwaffe in Texas.
1951 entschied sich Tanner in Philadelphia für den christlichen Glauben, studierte in der Übersee Theologie und wurde Lehrer an der Bibelschule von Chateau d’Oex. 1971 gründete er die Helimission, stationierte Maschinen in Afrika und machte hierbei anno 1972 mit der spektakulären Sahara-Erstüberquerung eines Helis auf sich aufmerksam.Das 40-Jahre-Jubiläum wird am 25. und 26. Juni 2011 in Trogen (AR) durchgeführt. Für weitere Informationen.
Lesen Sie auch:
Helikopter nach Afrika überführt – aus dem Logbuch der Helimission
Vom Tellerwäscher zum Helipionier
Website:
Helimission
Datum: 23.06.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch